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Aktionswoche Alkohol – viele Organisationen wie die Guttempler helfen dabei mit, die Woche zu ermöglichen

Guttempler – Leben ohne Alkohol

In dieser Woche findet nicht nur die Aktionswoche Selbsthilfe des Paritätischen statt. Sondern auch die Aktionswoche Alkohol. Und auch in vielen Selbsthilfegruppen spielt Alkohol die zentrale Rolle. Aus diesem Grund werfen wir heute einen Blick zu den Guttemplern. Die so viel mehr sind als das, was viele mit Ihnen verbinden. Ein Einblick.

Selbsthilfe und mehr 

Die Guttempler sind eine Gemeinschaft alkoholfrei lebender Menschen. Wir bieten allen eine Plattform, die sich ebenfalls für diese Lebensweise entscheiden wollen. Dabei sind wir weltanschaulich, politisch oder religiös nicht gebunden

Manchmal ist diese Entscheidung für ein alkoholfreies Leben nicht ganz freiwillig. Denn durch einen langjährigen Konsum sind viele von uns nach und nach in eine Abhängigkeit geraten. Und aus der haben wir uns oft nur mühsam befreit. Umgangssprachlich wird dies auch als Sucht bezeichnet. Andere entschlossen sich für ein Leben ohne Alkohol, weil sie gemerkt haben, dass ihr Konsum gesundheitliche oder soziale Probleme bereitet. 

Es gibt sie öfter, als man denkt: Die Alkoholabhängigen, die ohne Therapie selber aussteigen. Angehörige solidarisieren sich, beschließen ebenfalls alkoholfrei zu leben. Und schließlich gibt es viele Guttemplerinnen und Guttempler, die selbstbestimmt ohne Alkohol und andere Drogen leben wollen.

Alle zusammen übernehmen Verantwortung für sich und andere. Durch soziales Engagement in einer großen internationalen Organisation mit weltweiten Kontakten in der Entwicklungszusammenarbeit und in die World Health Organization (WHO). 

Was ist nun das MEHR?

Die Sozialarbeit der Guttempler ist SELBSTHILFE UND MEHR. Bekannt ist häufig nur unsere Selbsthilfe für Menschen mit Alkohol- und anderen Drogenproblemen und deren Angehörige. Gemeinsam werden in angstfreier und vertraulicher Atmosphäre die Steine beseitigt, die einem neuen Lebensabschnitt im Wege stehen. Aktiv am Leben (wieder) teilzuhaben und es selbstbestimmt in der Gesellschaft und Partnerschaft gestalten zu können, ist ein wichtiges Ziel.

Das MEHR ist vielfältiges Engagement innerhalb und außerhalb der Guttempler-Organisation. Unser Prinzip ist die Zusammenarbeit mit allen Partnern im Suchthilfesystem und darüber hinaus. Dazu gehört der Erfahrungsaustausch mit allen gesundheitspolitisch relevanten Gruppen. Zum Beispiel in der Fachgruppe Sucht des Paritätischen in Bayern

Unser soziales Engagement ist freiwillig. Alle bringen ihre Freizeit und im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen finanziellen Beitrag ein. Durch die Krankenkassenförderung, die es seit einigen Jahren gibt, haben wir Spielraum und Sicherheit bekommen. Diese Förderung ist für uns zugleich gesellschaftliche Anerkennung. 

Der Beispiele, was das MEHR sein kann, gibt es viele:

  • die Moderation einer Gesprächsrunde
  • die Tätigkeit als Referentin oder als Referent in der Aus- und Fortbildung
  • die Vertretung in den Gremien der Gesundheits- und Suchthilfe
  • die Organisation von Freizeit- und Kulturveranstaltungen oder bei Stadtteilfesten
  • Unterstützung bei Aktionen im Rahmen der AKTIONSWOCHE ALKOHOL
  • als Verantwortliche für unsere Publikationen einschließlich von Facebook & Co.
  • oder sie engagieren sich als Jugendliche in einem Projekt für Gleichaltrige

Herausforderung Zukunft

Jedoch, die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit nimmt ab. Darum wurde das Projekt MACH MIT! gestartet. Durch längere Arbeitszeiten und gestiegene Anforderungen am Arbeitsplatz sind viele ausgelaugt, finden für eine freiwillige Tätigkeit weder Zeit noch Raum. Sie möchten gerne an einem Wochenende etwas für sich tun, ein Seminar besuchen, aber es klappt nicht.

So lastet auch bei den Guttemplern vieles auf den Schultern der Älteren. Jüngere finden nicht mehr so oft den Weg zu den Guttemplern. Sie sehen uns vorwiegend als „Hilfe zur Selbsthilfe für Suchtkranke“. Das MEHR kennen sie nicht. Dies zu ändern, wird eine der Aufgaben für die Zukunft sein. 

Geschrieben hat Jürgen Ehlerding, der Leiter der Landesgeschäftsstelle Bayern Thüringen. Sein Statement: „Selbsthilfe ist für mich soziales Engagement. Um ein Ziel erfolgreich durchsetzen zu können, verbünde ich mich mit anderen Menschen. So kann ich vielfältige Ansichten und Erfahrungen einbeziehen. Das wertschätzende Miteinander motiviert, stärkt und hilft. Wir haben alle etwas davon.“

https://guttempler.de/index.php/home/lv/bayern-thueringen

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